Geschichte

Die Arche wurde am 13. September 1981 eingeweiht. Kennzeichnend ist die weit ausladende Dachgestaltung und die großzügige Verwendung von Holz und Glas. Sie ist 1983 vom Bund Deutscher Architekten Baden-Württemberg mit einem Preis ausgezeichnet worden.

Der Bau der Arche war ein Glücksfall. Bereits Mitte der 70er Jahre hatte der Gemeinderat beschlossen, die bisherige Ortsmitte um Kirche und Rathaus neu zu gestalten und im Bereich des heutigen Dorfplatzes ein neues Zentrum auszuweisen.

Das gesamte Gebiet wurde als Sanierungsgebiet förmlich durch Satzung festgelegt.

Es war Pfarrer Feuerbacher von Flözlingen, der Bürgermeister Gustav Kammerer keine Ruhe ließ, doch zu versuchen, eine gemeinsame Sache für die evangelischen Christen, die in Zimmern o.R. keine Heimat hatten, und für die bürgerliche Gemeinde, die vor allem Jugendräume schaffen wollte, zu machen. Zuvor schon war es gelungen, die evangelischen Christen von Zimmern o.R., die bisher von Rottweil aus betreut wurden, und von Flözlingen zusammenzuführen.

Da kam 1978 das so genannte „Zukunftsinvestitionsprogramm“ des Staates, das vorsah, für Körperschaften des öffentlichen Rechts (z.B. Gemeinden, Kirchen) die in einem förmlich festgelegten Sanierungsgebiet bauen wollten, bis zur Hälfte der Baukosten durch einen verlorenen Zuschuss zu finanzieren. Dies war der Startschuss für die Arche, zumal inzwischen auch die katholische Kirchengemeinde mit Pfarrer Brunner an der Spitze signalisiert hatte, ebenfalls mitzumachen, da sie Jugendräume und vor allem auch einen größeren Saal benötigte. Mit der Planung und Bauausführung wurde das Architekturbüro Rädle aus Ravensburg beauftragt.

Besonders sei noch erwähnt, dass nach dem Weggang von Pfarrer Feuerbacher der 2. Vorsitzende des evangelischen Kirchengemeinderates von Flözlingen Walter Cammerer bis zum Kommen des neuen Pfarrers Gerhard Kraft alles daran setzte, dass der Bau der Arche realisiert werden konnte.

Die Arche ist eine der wenigen Gemeindezentren, die eine dreifache Trägerschaft hat.

Die bürgerliche Gemeinde besitzt in ihr einen großen Jugendraum, der vor allem für offene Jugendarbeit gedacht ist, sowie eine öffentliche Bücherei, die auch die von der katholischen Pfarrgemeinde übernommene Pfarrbücherei beinhaltet, in einem sich über zwei Stockwerke erstreckenden Raum. Die katholische Kirchengemeinde ist Eigentümerin des größten der Säle und zweier Jugendräume. Die evangelische Kirchengemeinde, die bisher im Kernort Zimmern keinen eigenen Gottesdienstraum hatte, feiert ihre Gottesdienste in einem erweiterungsfähigen Raum und hat außerdem einen kleinen Raum für ein Pfarrsekretariat und einen Jugendraum und ist auch Eigentümerin zweier Wohnungen im Dachgeschoss, wo unter anderem auch Vikarsehepaare untergebracht werden können.

Die übrigen Räume, vor allem das großzügig ausgebaute Foyer, ein heimeliger Meditationsraum und eine viel benutzte Kegelbahn im Kellergeschoss, sind gemeinsames Eigentum. Es ist vereinbart worden, dass die drei Träger ihre Räume bei Bedarf sich gegenseitig zur Verfügung stellen. Die Verteilung der Aufgaben auf „drei Schultern“ hat sich bis heute gut bewährt. In diesem Haus konnte sich ein guter ökumenischer Geist entwickeln und viele der Veranstaltungen haben ökumenischen Charakter.

Von Anfang an ist die „Arche“ mit Leben erfüllt worden.

Gemeindefest und Bildungsveranstaltungen, Ausstellungen, die in der Regel thematisch eine Beziehung zum Dorf haben, Kammerkonzerte, ja sogar Theateraufführungen finden hier statt.

Die Katholische Junge Gemeinde (KJG) hat hier ein Zuhause und hält in den Gruppenräumen ihre wöchentlichen Gruppenstunden ab.

Pfarrer Gerhard Kraft hat vor vielen Jahren einmal geschrieben: „…in Zimmern und Rottweil sind die evangelischen Gemeinden in den letzten Jahrzehnten stetig gewachsen. Beide Konfessionen leben jetzt untereinander und Gott sei Dank auch miteinander.

Wie weit uns gemeinsame Schritte als Christen gelingen, ist mit Sicherheit die Nagelprobe unseres Christseins und entscheidend für die Zukunft der einen Kirche Jesu Christi auf Erden.

Im Epheserbrief (Kapitel 4, Vers 26) lesen wir: „Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der auch zusammenhält. Ein Leib und ein Geist, wie euch durch eure Berufung auch eine gemeinsame Hoffnung gegeben ist; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allem und durch alle und in allem ist“.

Quelle: Festschrift 200 Jahre Kirchengemeinde St. Konrad